Seit jeher ist das Banat ständig besiedelt. Sein Name leitet sich von „Ban“ ab, der Bezeichnung für einen ungarischen Verwaltungsbeamten. Nachdem es in vorchristlicher Zeit dakisch war, geriet es in den römischen Interessenbereich und wurde Teil der römischen Provinz Dakien.
Heute ist die Region vor allem wegen ihrer größten Stadt Timișoara/Temeswar attraktiv für Touristen aus aller Welt. Ihre habsburgische Vergangenheit spiegelt sich auch heute noch in den Straßenzügen der Innenstadt wider. Aber auch die Spuren der Wende, der Demonstrationen, die hier in Temeswar begannen sind noch gegenwärtig. Für Besucher ist die Stadt, in der Wissenschaft und Kultur eine große Rolle spielen, ein idealer Ausgangspunkt für Touren in die weitere und fernere Umgebung: nach Lenauheim, in den Geburtsort des banaterdeutschen Dichters Nikolaus Lenau, in die Berge im Banater Süden oder bis zum Donaudurchbruch am Eisernen Tor. In Nitzkydorf, Kreis Timiș, wurde 1953 Hertha Müller geboren, sie hatte an der Universität Timișoara Germanistik studiert und lernte die Machtmechanismen der kommunistischen Diktatur kennen. Für ihr Werk „Niederungen“ erhielt sie 1984 einen Literaturpreis.
Bei einem Bummel durch die Stadt Temeswar ist noch einiges vom Flair der habsburgischen Ära zu spüren. Temeswar bzw. Temeschburg trägt dank der barocken und klassizistischen Altstadt auch den Namen „Klein Wien“. Die Stadt erlebte ihre Blütezeit nach dem Abzug der Türken 1718 als sie unter habsburgische Herrschaft geriet.
Kurz hinter der ungarisch-rumänischen Grenze bei Nădlac liegt Arad die zweitgrößte Stadt des Banats. Wie auch Temeswar wurde sie von den Habsburgern und somit auch barock geprägt. Arad liegt an einer Flusschleife des Mureș, der nach der Donau der zweitlängste Fluss Rumäniens ist und wenige Kilometer später nach Ungarn fließt. Die Türken eroberten die Region Mitte des 16. Jh. und hielten sie bis zum Frieden von Karlowitz 1699 besetzt. Danach geriet sie unter die Herrschaft der Österreicher und wurde wieder ein Bestandteil des Königreichs Ungarn. Durch eine zwischen 1763 und 1783 erbaute Festung wurde Arad Garnisonsstadt und neben Temeswar wichtigster Militärstützpunkt.
Oradea, einst Oradea Mare, liegt nur sechs Kilometer von der heutigen rumänisch-ungarischen Grenze entfernt und ist die wichtigste Stadt des Kreischgebiets (Region um den Fluss Kreisch/Criș). Oradea (Großwardein), ist von prächtigen Barockbauten aus der Habsburger Zeit geprägt. Zu nennen sind neben den vielen barocken Privathäusern das als Erzbischofssitz entstandene imposante Barockpalais, die römisch-katholische Kathedrale, die die größte Barockkirche Rumäniens ist und die Mondkirche. Der Schwarze Adler, das Hotel Parc, das Haus Moskivits, die Häuser Adorjan gelten als prächtige Beispiele der transsilvanischen Architektur, die stark von der Wiener und Budapester Sezession beeinflusst war.