Rumäniens rund 245 km lange Schwarzmeerküste gehört zu der südöstlichen Region des Landes, der Dobrudscha. Sie lässt sich zwischen der Donau und der bulgarischen Grenze beziehungsweise zwischen der Meeresküste und dem Balta, das heisst dem breiten Niederungsgebiet der Unteren Donau, lokalisieren und besteht neben dem Küstengebiet und dem riesigen Donaudelta hauptsächlich aus einer Hochebene, die im Osten von Süd-und Salzwasserseen und im Norden von bis zu 500 m hohen, uralten Gebirgen durchzogen wird.
Im wahrsten Sinne einmalig ist das fast 4500 km umfassende Donaudelta, das größte Feuchtgebiet Europas. Schilfinseln und Binnenseen wechseln sich mit Lagunen, Kanälen und Sümpfen ab. Die Bewohner des Deltas, meist Nachkommen der Lipowaner, die vor zwei Jahrhunderten aus religiösen Gründen aus Russland fliehen mußten, leben vom Fischfang und der Schilfernte oder lotsen ortskundig die Besucher durch das verwirrende Delta-Labyrinth.
Das Delta ist ein Paradies für Ornithologen. Zugvögel machen Station auf ihrem Weg über den Bosporus nach Ägypten. Im Delta leben 325 teils seltene Vogelarten wie Silberreiher, Löffelreiher, Brachvögel, Fischadler und dutzende Gänse- und Entenarten und auch mehr als 100 Fischarten. Nicht umsonst genießt das Donau-Delta dreifachen internationalen Schutz: Es ist Biosphärenreservat, Ramsarzone (Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung) und es steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Und dank der Hausboote, Kanus und solarbetriebenen Kleinboote läßt sich das Delta heute so umweltfreundlich wie man es sich nur wünschen kann, erschließen.